Ein Projekt von Changing Cities e.V
Ein Projekt von Changing Cities e.V

1. Oktober 17 Uhr: Indigo und Sonnengelb – Performace, Lesung und Installation an den Hochbeeten

Unsere Nachbarin Gudrun Ingratubun und Nelden Djakababa Gericke bringen dieses interdisziplinäre Kunstprojekt gefördert von Draussenstadt an den Karl-August-Platz. Die Künstler:innen und ihre Gäste stellen sich die Frage: Wie ist unsere Verhältnis zu Pflanzen angesichts der Klimakrise? Wie können wir eine respektvolle Beziehung zur Natur aufbauen? Texte aus „Family Tree“ der nigerianisch-dänischen Schauspielerin und Wissenschaftlerin Mojisola Adebayo und „Geflochtenes Süßgras“ der indigenen US-Biologin Robin W. Kimmerer und eine partizipative Performance des indonesischen Künstlers Setu Legi werden weitere Denkanstöße geben. Die Teilnehmenden werden ihre Ideen auf selbstgeschöpftem Samenpapier niederschreiben, das sie nächstes Frühjahr in die Erde pflanzen können. Das Projekt wird

Zwei Sommertage für


Die mexikanische Künstlerin Citlali Huezo (2. v.l.) liest aztekische Gedichte, begleitet von der Klangkünstlerin Kei Watanabe (l.). (Foto: Winnie Wibowo)

Bei einem Workshop am 8. Juli werden Stoffe mit Indigo gefärbt. (Foto: Imelda Taurina Mandala)
Gudrun Ingratubun (l.) und Nelden Djakababa-Gericke (Foto: Imelda Taurina Mandala)

Gudrun Ingratubun (l.) und Nelden Djakababa-Gericke (Foto: Imelda Taurina Mandala)

Was ist Indigo? Die Farbe unserer Jeans oder eine Heilpflanze? Der Erfolg europäischer Entdecker oder eine Geschichte kolonialer Ausbeutung? Der intensive lila-blaue Farbton wurde in Peru, in Afrika, Indien und Indonesien entwickelt, dann von Europäern „entdeckt“ und massenhaft angebaut. Viele tausend Menschen wurden versklavt und ausgebeutet, um die Uniformen europäischer Soldaten blau zu färben. Auch viele andere Pflanzen wurden von kolonialen Eroberern über die Welt verteilt, meist ohne Beachtung ihrer ursprünglichen Funktionen oder Bedeutungen.

In ihrem Performance-Programm „Indigo und Sonnengelb: Ein planetarer Dialog über Schönheit und koloniale Verflechtungen“ lassen die Künstlerin Gudrun Ingratubun und die Autorin Nelden Djakababa Gericke die Geschichten dieser Pflanzen in voller Farbenpracht erblühen. Zusammen mit Künstler*innen aus den Herkunftsländern der Gewächse erkunden sie Historie, Legenden und Wirkung der Pflanzen – etwa in alten aztekischen Gedichten zur sonnengelben Tagetes, vorgetragen von der mexikanischen Künstlerin Citlali Huezo.

Zu den Klängen experimenteller Pflanzenmusik der sri-lankisch-japanischen Klangkünstlerin Kei Watanabe und des indonesischen Komponisten Bilawa Respati haben sie im Juli bereits einen mehrsprachigen Bogen gespannt von der Entdeckung Trojas über den Aufstand bengalischer Plantagenarbeiter*innen bis hin zum indigenen Heilwissen im mexikanischen Hochland oder auf der indonesischen Insel Sumba: mit Gedichten, historischen und eigenen Texten, vorgetragen zwischen gemeinsam gefärbten Sonnensegeln und den Hochbeeten am Karl- August-Platz in Berlin-Charlottenburg, wo eben jene Blumen wachsen.